Projekt Augenlicht November 2017
Unser Projekt Augenlicht gibt es mittlerweile seit Feb 2013 – Zeit für einen kleinen Rekord!
Trotz der Vielfältigkeit der Hilfsorganisationen in Kambodscha, gibt es viele Einzelfälle, die durch jegliches Raster fallen. Besonders ältere Menschen und Menschen mit Behinderung sind davon betroffen. Daher arbeitet der kleine Hilfsaktion e.V. zielgerichtet daran, Lebensbedingungen von allen Individuen und Familien zu verbessern, möglichst ohne Rasterung.
Wichtig für alle Menschen in einen solch schwierigen Umfeld ist die Sehkraft. Wer nicht richtig sehen kann, verliert die Fähigkeit sich selbst zu versorgen, zu lernen und zu arbeiten. Verliert ein Familienmitglied seine Sehkraft, ist davon die ganze Familie betroffen. In Kambodscha kann der Ausfall eines Familienmitglieds überlebensbedrohend sein, denn ein Sozialamt oder eine Krankenversicherung gibt es hier nicht. Eine Augenoperation für Mutter oder Vater ist besonders für die Kinder der Familie oft überlebenswichtig.
Jeroen Coenen, Nadine Urbansky und Michael Jäger haben zusammen mit dem Bareebo-Team innerhalb von nur 10 Tagen 1.580 Screenings durchgeführt.
Glücklicherweise waren darunter viele Menschen ohne Auffälligkeiten! In den Screenings werden die Augenlinse, das vordere Auge und die Sehschärfe überprüft.
Insgesamt wurden 163 Kataraktfälle identifiziert und in unser Augen-OP-Programm aufgenommen. Die Betroffenen können zeitnah operiert werden, sofern sie es möchten. Die Operation wird in Kambodscha für Menschen mit einer sog. „Yellow-Card“ (hier wie ein Sotialschein) kostenlos durchgeführt. Jedoch wird die Verpflegung in Krankenhäusern nicht gestellt, und auch die Betreuung und der Transport muss von Familienmitgliedern/Freunden übernommen werden. Alleine dieser Umstand ist für den Kambodschaner, besonders aus den ländlichen Gebieten unerschwinglich. Hinzu kommt, dass der Betroffene gar nicht weiß, was er hat. Er weiß demnach auch nicht, dass es operabel ist und natürlich auch nicht, das dies in den Krankenhäusern der weit entfernten Provinzstadt kostenlos vonstatten geht. Auch diese Informative Lücke schließen wir in unserem Projekt Augenlicht.
Zudem wurden unzählige Brillen ausgehändigt. Dazu sammelt der kleine Hilfsaktion e.V. im Vorfeld ganzjährig gebrauchte Brillengestelle. Sie werden in Kambodscha verglast und zeitnah ausgeliefert.
Nachdem bereits viele Menschen in der Region Banan an den Screenings teilgenommen hatten, ging es in abgelegenere Regionen Kambodschas, den sog. Rural Areas. Unser Besuch wird im Vorfeld durch die Dorfleader bekannt gegeben. Die Menschen reisten zum Screening teilweise aus weit entfernten Gegenden an. Hunderte versammelten sich auf den Dorfplätzen.
Zudem machten wir auch ein Screening an der Dorfschule „Countryside“. Es nahmen Kinder teil, die von CFI (Childrensfuture) betreut werden und auch Sokhan und Dalin, eine Einzelfallhilfe der kleinen Hilfsaktion.
Hier eine Übersicht der Orte, die wir besucht haben:
20-November: Kantei Primary School, Chamka ou Knatei II
21-November: Chheuteal, Commune Center, Baydomram Chheuteal
22-November: Trungmoahn Pagoda (Phnomsampov)
23-November: Snung Pagoda Snung Snung
24-November: Tangen Pagoda Tangen Takream
25-November: Countryside Class, Wat Kor Commune
26-November: “Dschungel-Schule”, Bech Kloch
Unsere Helfer nutzen Motorräder, damit auch entlegene Dörfer erreicht werden können. Dabei wird die Aktion Augenlicht in diesem Jahr noch einmal mit einer ganz besonderen Tour abgeschlossen. Wir sind mit einer Karawane in gut zweistündiger Anfahrt ins Kardamomgebirge gestartet und haben dort die Dschungelschule in Bech Kloch (seedbeginnings) besucht.
Die Wege wurden uns schon vorher als sehr anspruchsvoll geschildert. Was kam war aber fahrerisches Abenteuer pur. Ein Reifenschaden als erstes und dann die Suzuki, die sich als „nicht schwimmtauglich“ herausgestellt hat. Gut, dass Roland weiß, wo und wie eingedrungenes Wasser aus einem Vergaser und/oder Luftfilter abgelassen wird J.
Wir wurden herzlichst empfangen und konnten auch dort einen wunderbaren Job erledigen. Völlig fertig und mit etwas Stolz in der Brust kehrten wir nach Battambang zurück.
Wir sagen DANKE an alle Spezialisten, Helfer, Gönner, Spender und an alle, die zu Hause mitgefiebert haben.