PPG Projekt in dem Dorf Bosh Knour

Familienmitglieder (inkl. Alter)

7 Familienmitglieder: Vater (50 Jahre alt), Mutter (50 Jahre alt), Töchter (22, 7 und 4 Jahre alt), Söhne (30 und 19 Jahre alt)

Ausgangssituation der Familie

Die Familie lebt seit über 15 Jahren in dem Dorf Bosh Knour. Sie besitzen eine Reis- und Casavafarm und kümmern sich um die Kühe der Nachbarfamilie. Das daraus erzielte Einkommen reicht aus, um den täglichen Bedarf der Familie zu decken. Jedoch nicht um den Kindern den Zugang zur öffentlichen Schule zu ermöglichen. Die Tochter muss zusätzlich für die Nachbarfamilie auf dem Markt Gemüse verkaufen.

Grundstücksgröße, Anbaufläche (Biogemüse) und Teichgröße

45.580 m2, 180 m2, 5.710 m3

Wie haben sich die Lebensumstände der Familie durch das PPG Projekt verbessert? (finanziell, sozial, körperlich)

Die Familie nimmt seit Anfang 2018 am PPG-Programm teil.  Hierzu gehören diverse Schulungen im Bereich Finanzen, Gesundheit, Nahrungsmittelsicherheit, Wasserhygiene und gemeinschaftliches Zusammenleben. Nicht nur das Verständnis vom Zusammenspiel von Körper und Umwelt wurde geschärft, auch emotional haben sie mehr Sicherheit erfahren. Der Teich ist bereits gegraben, jedoch wird er erst mit Beginn der Regenzeit gefüllt werden. Folgende Veränderungen nimmt die Familie bereits wahr:

–        Selbstsicherheit im Umgang / Anbau biologischer Lebensmittel,

–        Sozialverhalten: zwischenmenschliche Beziehungen und Gemeinschaftsgefühl werden geschaffen und vertieft,

–        Hoffnung und die Chance auf ein besseres Leben.

Projektkoordinaten: 12.864389, 103.080278

Datum: 24. April 2018


Entstehung und Sinnhaftigkeit TPG (Teiche, Pumpen und Gärten) Projekt

Die Kleinbauern im Zielgebiet rund um Battambang/ Nordkambodscha sind in hohem Maße von Armut und einer prekären Nahrungsunsicherheit bedroht. Dies ist besonders während der Trockenzeit der Fall. Nur 56 Prozent der Familien haben dann genug Wasser, was wiederum dafür verantwortlich ist, dass nur 6% der Familien das ganze Jahr über genug zu essen haben.

Die tägliche Arbeit unserer Partnerorganisation Bareebo mit den Kleinbauern hat zudem gezeigt, dass deren Ernährung im Gegensatz zur traditionellen Ernährungsweise sehr einseitig und ungesund geworden ist. Mangelerscheinungen sind vor allem bei den Kindern zu beobachten. Oft ist dies schlicht auf mangelnde Kenntnisse über ausgewogene, nährstoff- und abwechslungsreiche Kost zurückzuführen, und natürlich auf die fehlenden finanziellen Mittel. Hinzu kommt, dass zahllose Chemikalien auf den Feldern und damit in der Nahrungskette landen.

Mit genügend Wasserspeicherkapazität, um qualitativ hochwertige Bio-Produkte das ganze Jahr über zu produzieren, wären die Landwirte im Zielgebiet gut positioniert, um ihr Einkommen zu erhöhen und ihre Lebensqualität insgesamt zu verbessern.

Die Zielgruppen des Projektes sind Kleinbauern, die in sechs Dörfern im Banan District der Provinz Battambang im Nordwesten von Kambodscha leben. Diese Kleinbauern stellen 85% der Landwirte im Zielgebiet. Sie haben durchschnittlich weniger als fünf Hektar Land. Von den 1.548 Familien, die in den Dörfern des Zielgebiets leben, werden etwa 100 Familien (ca. 550 Personen) direkt von dem Projekt profitieren. 87 Prozent dieser Familien geben an, dass sie Gemüse anbauen, wovon sie jedoch während der Trockenzeit nur 2 Prozent auf dem Markt verkaufen können. Die Erträge aus ihren Hausgärten belaufen sich lediglich auf 13,86 Euro pro Jahr. Das durchschnittliche Haushaltseinkommen pro Jahr liegt bei 906 Euro.

Zusammen mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und „Wasser-für–die-Welt“ aus Österreich starteten wir im Mai 2016 unser neues Großprojekt „PPG“. Auch die Erlöse der Fundriding-Tour im Dezember 2017 widmeten wir diesem Projekt. Wir baggern große Teiche aus. Sie fungieren als Wasserreservoir für Nutztiere und als Garant für einen ganzjährigen Erntezyklus. Dabei wird der ausgehobene Mutterboden größtenteils gleich an den Seiten verteilt und Bio-Anbauflächen geschaffen. Die Bauern werden in speziellen Trainings auf ihre neue Aufgabe bestens vorbereitet. Das überschüssige Bio-Gemüse wird von Bareebo zu einem fairen und vorher festgelegten Preis aufgekauft und auf dem eigenen Bio-Marktstand in Battambang oder aber direkt an die Hotels, verkauft. Der erwirtschaftete Überschuss geht anteilig zurück in die Dorfkassen, so dass die Dörfer zunehmend unabhängig von den gewinnorientierten Banken werden.

Da sich Veränderungen innerhalb der Dörfer noch deutlich positiver auswirken, als ursprünglich angedacht, werden wir das PPG-Projekt örtlich und quantitativ in Zukunft weiter ausbauen.

Details

Status: Projekt abgeschlossen
Budget: 2.000 €
Sponsor: Fundriding – Tour 12/17