Nachrüstung und Modernisierung der WASH-Einrichtung in Gesundheitszentren

Projektbeschreibung

Die Gesundheitszentren im ländlichen Raum Kambodschas sind größtenteils schlecht ausgestattet, befinden sich in marodem Zustand und verfügen nicht über die grundlegenden Kapazitäten, um die lokale Bevölkerung zu versorgen. Sie sind jedoch unerlässlich, um die Gesundheit der lokalen Gemeinschaften zu gewährleisten. Nur wenige haben Zugang zu sauberen Wasserquellen auf dem Gelände, angemessene sanitäre Einrichtungen und beständigen Zugang zu Wasser und Seife zum Händewaschen.Auch das Wissen über Wasser- und Handhygiene ist meist mangelhaft.

Die Standards für den Latrinenbau sind in der Regel sehr schlecht, d.h. Grubenlatrinen können oft nicht sicher geleert werden, was zur Vermischung von menschlichen Exkrementen und medizinischen Abfällen führt. Sicheres Wasser in ausreichender Menge, sanitäre Einrichtungen und Hygiene (WASH) verhindern die Ausbreitung von Krankheiten oder vermindern diese zumindest. Angemessene Handhygiene reduziert die Übertragung von Krankheiten und im Gesundheitswesen erworbene Infektionen. WASH-Einrichtungen spielen eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung vor Infektionen, der Rettung von Menschenleben und der Verbesserung der Versorgungsqualität. Gerade die besondere Herausforderung, die sich aus der gegenwärtigen Verbreitung des Sars-CoV-2 („Corona-Virus“) und den dadurch verursachten Infektionen (Covid-19) ergibt, macht eine Verbesserung der Hygienesituation noch wichtiger.

Projektzielgruppe

Direkt Begünstigte

  • Personal des Gesundheitszentrums – 5-12 Mitarbeiter:innen werden umfassend geschult.
  • Mitglieder:innen des Verwaltungskomitees des Gesundheitszentrums – 4 Mitglieder:in
  • 2.000 stationäre und ambulante Patienten pro Jahr, die die Dienste des Gesundheitszentrums in Anspruch nehmen
  • 12 Mitglieder:innen der Village Health Support Group (VSHG)

Indirekt Begünstigte

  • Etwa 30% der Bevölkerung im Einzugsgeebiet des Gesundheitszentrums; Dorfbewohner:innen, die die Schlüsselbotschaften durch die VSGH erhalten und von generellem Awareness-raising im gesundheitlichen Bereich profitieren.

Projektmaßnahmen

  1. Erstellen von Risikoanalysen für das Gesundheitszentrum sowie Entwicklung von Plänen zur Verbesserung des Gesundheitsmanagements:

Durch das Projektpersonal wird eine umfassende Risikobewertung und Bestandsaufnahme im Bezug auf WASH-Kapazitäten und technische Infrastruktur durchgeführt. Dadurch wird das Gefahrenpotential und die Risikofaktoren für die Mitarbeiter*innen und Patient*innen der Gesundheitszentren identifiziert, analysiert und bewertet, sowie die geeigneten Wege zur Beseitigung bestimmt. Dies führt zum einen zur Anpassung der Modernisierungsmaßnahmen und zur Planung für den Bau der entsprechenden Infrastruktur. Zum anderen bildet die Risikoanalyse die Grundlage für die Ausarbeitung und Etablierung der neuen Routinen im Gesundheitsmanagement. Dies gilt insbesondere für die im Gesundheitswesen diffizile Abfallentsorgung.

  1. Errichtung und Modernisierung der Infrastruktur des Gesundheitszentrums:
  • Wasserversorgung: Es wird ein Regenwasserauffangsystem (Rainwater Harvesting System) installiert, um sauberes Wasser zu generieren und zu lagern. Das marode Abwassersystem wird modernisiert.
  • Sanitäre Einrichtungen: Das Gesundheitszentrum verfügt über zwei Latrinen (eine für das Personal und eine für die Patient*innen). Die vorhandenen Toiletten werden modernisiert und eine zusätzliche Toilette installiert. Diese zusätzliche Latrine ist ausgerüstet mit einer Menstruationshygieneeinrichtung für Frauen. Damit auch Menschen mit Behinderung die sanitären Einrichtungen nutzen können, wird eine entsprechende Betonrampe gegossen, Treppen entfallen.
  • Verbesserung der Hygienesituation: Das Projekt umfasst die Installation von drei Handwaschanlagen mit Seifenspendern, die unmittelbar an das neue Regenwasserauffangsystem angeschlossen sind.
  • Verbesserung der Abfallentsorgung: In enger Abstimmung mit den Mitarbeiter*innen des Gesundheitszentrums werden Entsorgungseinrichtungen für Plazentas, scharfe Gegenstände und infektiöse Abfälle (drei Behälter) installiert.
  1. Trainingsmaßnahmen für Mitarbeiter*innen des Gesundheitszentrums im Bereich Gesundheitsmanagement und WaSH FIT:
  • Ein Kernelement des Projekts ist es, zusammen mit den Mitarbeiter*innen ein Verständnis für die hygienischen Maßnahmen zu entwickeln und so die Grundvoraussetzungen für die Umsetzung und den Einsatz dieser Maßnahmen zu schaffen.
  • Schulung und Wissenstransfer: Etwa 50% der Mitarbeiter*innen des Gesundheitszentrums haben in der Vergangenheit bereits in unterschiedlicher Form eine Schulung im Bereich Gesundheitsmanagement und WASH-Praktiken erhalten. Hierauf wird das Projekt aufbauen und die Mitarbeiter*innen dort abholen, wo sie sich mit ihrem Kenntnisstand befinden.
  • Darüber hinaus wird die Bildung von kleinen Teams vorangetrieben, welche in Betrieb und Wartung (B & W) des WaSH geschult werden. Diese Teams überprüfen das Gesundheitszentrum während einer regelmäßigen täglichen Runde auf betriebliche Schwachstellen (bspw. tropfende Wasserhähne in den Handwaschbereichen) und beheben diese.
  • Village Health Support Group (VHSGs): Durch den Wissenstransfer durch die VHSG oder den direkten Kontakt mit dem Gesundheitszentrum werden ca. 30% der lokalen Bevölkerung durch Informationen zu korrekten Handlungsweisen im WASH-Bereich informiert. Simpel gehaltene Plakate und gedruckte Handouts über die neuen WASH-Einrichtungen und -Praktiken sind wichtige Tools zur Demonstration bewährter Praktiken und können den Dorfbewohnern wichtiges Wissen vermitteln.
  1. Monitoring und Follow-up

Um eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen allen Ebenen gewährleisten zu können, werden folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • Kommunikation mit den Stakeholdern im Dreimonatsrhythmus
  • Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer am Ende des Projekts in Form eines Lessons Learned Workshops
  • Abnahme der Aufwertungsmaßnahmen (Reparaturen, Instandsetzungen, Erweiterungen etc.)

Kosten- und Finanzierungsplan 

Errichtung und Modernisierung der WaSH – Anlage (€ 5.456,-)
Regenwasserauffangsystem, inkl. Fundament, Verrohrung, etc.
Latrinen (m / w, behindertengerecht)
Handwaschstation, inkl. Seifespender
WaSH-Ingenieur

Wissenstransfer und Capacity Building – Schulungen (€ 1.590,-)
Erstellen von Risikoanalysen, sowie Entwickeln von Plänen                        
Schulungen der Mitarbeiter*innen im Bereich Hygiene
Umgang und Wartung mit dem WaSH-System
Kommunikationsbeauftragte für WASH-Verhaltensänderungen

Follow-UP (€ 240,-)

Betriebskosten – RWC (€   1.767,-)
Lohnkosten (Projektmanager 10%*, Verwaltungs- und
Finanzbeauftragter 30%*)
Transport-, ÜN-Kosten
Internet, Büromiete und -materialien (20%*)

Verwaltung – KHA (€   1.358,-)
Reporting, Evaluation, Reisekostenanteil, Administration,
Sonstiges

Gesamtsumme Projektkosten = € 10.410,-
(Exemplarisch für ein Gesundheitszentrum)

Sponsoren

BMZ 

2022 – 2024
48 Gesundheitszenter
ca. 98.000 Begünstigte pro Jahr
(75% finanziert)

2020/2021
30 Gesundheitszenter
ca. 60.000 Begünstigte pro Jahr
(75% finanziert)

Cents for help

2022
1 Gesundheitszentrum
ca. 2.000 Begünstigte pro Jahr
(€ 5.000,- anteilig)

2023
1 Gesundheitszentrum
ca. 6.000 Begünstigte pro Jahr
(€ 5.000,- anteilig)

apoBank

2022
1 Gesundheitszentrum
ca. 2.000 Begünstigte pro Jahr
(€ 5.000,- anteilig)

2023
1 Gesundheitszentrum
ca. 6.000 Begünstigte pro Jahr
(€ 5.840,- anteilig)

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2022
1 Gesundheitszentrum
ca. 2.000 Begünstigte pro Jahr
(€ 5.000,- anteilig)

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