[:de]Examining-child-in-villageIch werde es nie vergessen, den Anfang dieses Projektes. Es ist ein gutes Beispiel für die direkte und unbürokratische Art unserer Hilfe. Das Augenlicht zu verlieren ist überall auf der Welt schrecklich, aber in der 3.Welt unvergleichlich folgenschwer. Erblindet ein Elternteil, wird die vorher schon kaum zu gewährleistende Versorgung der Familie fast unmöglich. Die Folge ist meist der Tot mindestens eines der Kinder. Das hört sich sicherlich etwas kühl kalkuliert an, entspricht aber leider der Realität.

Im Umkehrschluss heißt das aber: Sichern wir das Augenlicht eines Menschen, so retten wir auf diesem Wege auch unmittelbar Menschenleben, und das ist uns jede Anstrengung wert !

Nun ist es Zeit ein Resumé zu ziehen und die Zukunft des Projektes Augenlicht zu planen.

Zur Erläuterung

1. Wann wurde das Projekt Augenlicht ins Leben gerufen?

2012 setzten sich der Optiker Michael Jäger und Roland Debschütz zusammen und kreierten dieses erfolgreiche Projekt. Bei 140 Optikern wurden Plexiglasboxen aufgestellt und gebrauchte Fassungen, Sonnenbrillen und kleine Spendenbeträge gesammelt. Insgesamt haben wir heute etwa 10.000 Brillengestelle auf Lager.

2. Was umfasst dieses Projekt?
3. Was wurde schon erreicht?

Screening: wir haben bei den Trips 2013 und 2014 insgesamt rund 2.000 Menschen augentechnisch untersucht. Dabei handelt es sich meist um Menschen aus abgelegenen Dörfern, die ansonsten keinerlei Möglichkeiten haben, ihre Sehschwäche zu behandeln. Wir screenen dabei jeden, vom Kleinkind bis zum Greis.

Sonnenbrillen: Das Schützen der Augen vor Staub und UV-Strahlung ist die beste Prävention gegen den Verlust des Augenlichts. Daher leisten wir Aufklärungsarbeit und händigen jedem, der von uns untersucht wird eine Sonnenbrille zum Schutz der Augen aus. Dieses Jahr (2014) unterstützt der DM-Markt unser Engagement mit 6.000 neuen Sonnenbrillen, die zur Zeit auf dem Seeweg nach Kambodscha sind.

Fern- und Lesebrillen: Wenn wir bei dem Screening feststellen, dass die Seeschwäche mit einer Brille zu korrigieren ist, darf sich der Patient eine der unzähligen gebrauchten Brillengestelle aussuchen und wir lassen in der benachbarten Provinzstadt über Nacht dieses entsprechend verglasen. 2013 haben wir so etwa 340 Menschen helfen können, 2014 waren es 402 ! Durch eine Brille endlich wieder sehen zu können, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für Selbstversorgung, Sicherheit und Bildung.

Augen-OP´s: Sollte bei dem Screening die Notwendigkeit einer Augen-OP zu Tage treten, so finanzieren wir diese. Die Menschen in den Regionen, in denen wir tätig sind, wissen nicht, dass sie eine heilbare Augenkrankheit haben. Meist ist es grauer Star, der in Kambodscha wegen der hohen UV-Strahlung und Staubbelastung schon sehr früh einsetzt. Hinzu kommen bei Kleinkindern Krankheiten, wie bspw. „das hängende Lied“ oder auch „die wuchernde
Haut“, beides führt schon im Kleinkindalter zur vollständigen Erblindung. An eine Zukunft dieses Kindes ist nicht mehr zu denken. Die OP an sich ist zwar kostenlos, aber Verpflegung, Transport, Sonnenbrille und Nachuntersuchung schlagen mit etwa € 60,- zu Buche und ist für diese Menschen absolut nicht finanzierbar. Roland Debschütz fährt das www.Benefiz-Motorrad-Renntaxi.de und konnte damit 2013 insgesamt 57 Augen-OP´s finanzieren und 2014 gar 75 !!! Durch diese und andere Spenden können wir jedes Jahr etwa 150 Menschen an den Augen operieren und damit unmittelbar Menschenleben retten.

4. (Wie) geht es weiter?

Auf jeden Fall. Michael Jäger, unser 2.Vorsitzende, Freund und verantwortlicher Spezialist im Projekt Augenlicht hat seine Teilnahme für den Trip Februar 2015 schon zugesagt. Die 6.000 Sonnenbrillen sind bereits unterwegs nach Kambodscha und weitere unverglaste gebrauchte Brillengestelle werden gerade gereinigt und für den Versand nach Kambodscha vorbereitet. 2015 sollen wieder mindestens 1.000 Menschen gescreent werden. Auch die Augen-OP´s sind für 2015 fest geplant. Roland wird eine weitere Saison sein Benefiz-Renntaxi pilotieren und hofft darauf, dass möglichst viele von Ihnen dieses tolle, adrenalingeladene Geschenk auf Weihnachten verschenken oder sich diesen Spaß mal selber gönnen. In Kambodscha wurde gerade eine Zusammenarbeit mit SEVA vertraglich gefestigt. SEVA ist eine der größten gemeinnützigen Organisationen, die in 3.Welt-Ländern Augen-OP´s durchführen.

Also, alles ist gut vorbereitet, weiter geht´s :)[:]