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Februar 2010:

Rollstuhltransport

IMGP00241Wir haben ja noch die beiden Rollstühle und bitten den Bürgermeister um einen Kontakt zu einem behinderten Menschen. Er muss leider nicht lange überlegen.

Es soll ein langer und vor allem beschwerlicher Weg sein, daher nehmen wir den Rollstuhl gleich mit. Das Mädchen wohnt weit draußen, weit ab von der geteerten Straße. Die Fahrt ist anspruchsvoll, vor allem mit dem Rollstuhl auf der Sitzbank zwischen Fahrer und Beifahrer. Es geht über Stock und Stein, es ist heiß und der Stern brennt. Wie Ihr vermutlich wisst, ist Motorradfahren mein Job, aber selbst ich fand es wirklich anspruchsvoll – das soll dann schon was heißen. Irgendwann taucht auf der rechten Seite eine größere Hütte auf, wir sind da. Nach kurzer Begrüßung wird der Fall recht schnell klar. Das 16-jährige Mädchen ist schwer geistig und körperlich behindert. Sie kann nicht laufen und ist stark apathisch. Kambodschaner gehen sehr offen damit um, gefilmt zu werden, so dass wir diesen Besuch, die Übergabe und vor allem die Erleichterung der Familie recht gut zeigen können. Der Aktionsradius des Mädchens beschränkte sich bisher exakt auf eine alte Hängematte. Das Mädchen ist aufgeregt und merkt, dass sie im Mittelpunkt steht, sie droht zu hyperventilieren, wir müssen etwas abwarten. Nach einigen Minuten hat sie sich beruhigt und wir setzen sie in ihren neuen Rollstuhl. Endru und ich möchten genau an dieser Stelle Kerstins Onkel Manfred und dem Sanitätshaus Storz-Köln dafür danken, dass wir diesem armen Mädchen und der ganzen Familie diese unvorstellbare und ansonsten völlig unerreichbare Hilfe und Mobilität haben überbringen dürfen.

Der zweite Rollstuhl und das zweite Paar Krücken bleiben bei Bareebo, eine NGO sollte für einen Ernstfall diese Sachen haben. …. siehe Projekt 33.

Unser Aufruf nach einem gebrauchten Rollstuhl war übrigens sehr erfolgreich. Manfred, der Onkel von Kerstin, beschaffte gleich vier Stück (tausend Dank an das Sanitätshaus Stortz/Köln und Reha-Activ-Busch/Köln) und unser Nachbar Achim Wellems noch zwei Weitere (auch hier Dank an das Sanitätshaus …..). Also haben wir jetzt noch vier zu Hause, die nehmen wir das nächste Mal mit.

Fazit: Die Kleine kann nun erstmals die Hängematte und vor allem die Hütte verlassen. Sicherlich ist der Einsatzradius des Rollstuhls inmitten der Reisfelder Kambodschas be- grenzt, aber der Stuhl wird neuer Lebensmittelpunkt des Mädchens sein.

Ausgaben

Material Kosten/$
Rollstuhl 0,00
Gesamt 0,00

 

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