P 78-12 die beiden kleinen Mädchen aus Chansotherins Nachbarschaft brauchen dringend einen Paten

[:de]

Als wir für Birgit und Heinz wieder in Sthany village bei Chansotherin sind, fallen uns zwei kleine schüchterne Mädchen auf. Sie haben irgendeine Kopfhauterkrankung, sind sehr schmutzig, ungepflegt und nur mit lumpenartigen Kleidern bedeckt. Bitte schaut Euch mal die Bilder genau an (klicken)

Wir möchten uns die Sache mal genauer anschauen, aber die beiden kleinen Mädchen sind scheu und laufen zurück zu ihrer Hütte. Nun gut, eine in diesem Umfeld akzeptable Hütte haben sie wenigstens. Aber wo ist die Mutter oder der Vater!?

Wir recherchieren folgenden Status:

Es handelt sich um 3 Schwestern, die jüngste “Sreynat”, die mittlere “Seynoch” und die älteste “Pilika” und ein älterer Bruder “Litima”. Sie leben zusammen mit ihrer Mutter. Der Vater ist, wie so oft, frühzeitig verstorben. Er hat der Familie “Chav” wenigstens diese Hütte überlassen, die auf eigenem Grund steht. Für einen Garten ist allerdings keinerlei Platz, da die Mutter jeden Quadratzentimeter rings um die Hütte verkaufen musste, um irgendwie die beiden Mädchen und ihre größere Schwester zu ernähren. Nun steht die Mutter Tag für Tag auf dem Markt in Pursat und versucht geröstete Heuschrecken und andere Insekten zu verkaufen. Wir wollen uns der Beiden etwas annehmen und erst mal ihre Kopfhauterkrankung in den Griff bekommen.

Wir nehmen sie mit in die Schule von SC, wo bereits ihre große Schwester (10 Jahre alt) einen Platz gefunden hat. Sie ist eine recht gute Schülerin und scheint die Familiensituation aufgrund ihres Alters besser zu verarbeiten. Im Gegensatz zu ihren zwei kleinen Schwestern wirkt sie deutlich gepflegter.

Sreynat und Seynoch werden erst mal gründlich gereinigt

Schritt 1: Wir reinigen die beiden kleinen Köpfe und versuchen mechanisch alle Hautverunreinigungen, den Schorf und die Hautfetzen zu entfernen.

Schritt 2: ist ein Besuch in der privaten Klinik in Pursat. Wir lassen sie gesundheitlich checken und besorgen Spezialshampoo, Creme, ein wenig Spielzeug und ein paar Kleidungsstücke, um eine vernünftige Basis zu schaffen und ihr Vertrauen zu gewinnen.

Die beiden Geschwister sind zuerst sehr scheu und nur langsam öffnen sie sich uns gegenüber.

Jost Schaper übt schon mal für seine eigene Familie das Fahren zu dritt 🙂
Wir fahren zurück zu SC und laden den Lehrer zum Essen ein. Er wird in Zukunft die beiden Mädchen in unserem Auftrag betreuen. Auch die Mutter soll an dem Essen teilnehmen. Ich nutze die Gelegenheit und rede mit der Mutter ein sehr ernstes Wort. Sie kümmert sich nicht genug um die beiden kleinen Mädchen. Natürlich ist sie in einer unvorstellbar schwierigen Situation, aber das ist Standard hier in Kambodscha. Schnell zeigt sich, dass sie mit der Situation einfach überfordert ist. Die größere Schwester ist bereits alt genug, um ein wenig auf sich selbst zu achten, aber die beiden Kleinen … . Sie lungern die meiste Zeit alleine im Dorf herum.

Es ist ein sehr interessantes Mittagessen und die Kinder blühen richtig auf. Unser Plan ist es, einen Paten für die beiden kleinen Mädchen oder am besten für die gesamte Familie zu finden, so dass die Zukunft in geregeltere Bahnen gelenkt werden kann.

Schaut mal in die Augen der beiden Kleinen – sie sprechen Bände.

Kostenaufstellung:

Kostenstelle in $ und in €
Spezialshampoo und Creme: $ 19,00; € 14,63
Klinik (Kopfhaut und Blutcheck): $ 34,00; € 26,18
2 x Hemd und Hose: $ 16,00; € 12,32
Spielzeug: $ 9,00; € 6,93
Schuhe: $ 12,00; € 9,24
Mittagessen inkl. Lehrer und Mutter: $ 18,00; € 13,86
100 Kg Reis (war hier leider teurer): $ 64,00; € 49,28
Notfallfond bis Pate gefunden ist: $ 40,00; € 30,80

Summe: € 163,24

Ich werde im Januar mit vier Begleitern zur kleinen Hilfsaktion 2013 aufbrechen und bin guter Dinge, dass wir unter ihnen einen Paten finden, der sich der Zukunft der Familie annehmen wird 😉

hier noch mal alle Bilder einzeln in voller Auflösung (klicken)

Fazit: Solange wir keine Paten gefunden haben, wird die kleine Hilfsaktion diesen Part übernehmen und dafür sorgen, dass auch die beiden kleinen Schwestern einen festen Platz in der Schule von SC bekommen. Den Rest regeln wir vor Ort im Feb 2013.[:]