[:de]Wie jedes Jahr versuchen wir auch dieses Mal möglichst viele Projekte aus den Vorjahren zu besuchen, um zu schauen, wie sich die einzelnen Projekte entwickelt haben und ob eine weiterführende Hilfe dringend nötig ist. Zudem gibt ein solcher Besuch den Beteiligten das beruhigende Gefühl, dass sich jemand um sie kümmert, dass sie dem Rest der Welt nicht völlig egal sind.

Gleich zu Beginn besuchen wir einen extrem stark körperlich behinderten jungen Mann. Wir haben ihm im Jahr 2010 einen der mitgebrachten Rollstühle zukommen lassen und hatten bisher nicht die Gelegenheit, ihn selber zu besuchen. Das wollen wir genau jetzt nachholen und uns um sein Befinden kümmern.

Als wir an der Hütte ankommen, in der er und seine Mutter leben, befindet er sich auf einer Art Veranda vor der Hütte und bastelt an einem alten Radio.

Die Position in der er verharrt ist irgendetwas zwischen Sitzen und auf dem Bauch liegen. Sein Körper ist derart verkrüppelt, dass es nicht eindeutig zu identifizieren ist. Er und seine Eltern sind arm und seine Mutter muss den ganzen Tag versuchen, irgendwo als Tagelöhnerin ein oder zwei Dollar zu verdienen, daher ist er den ganzen Tag alleine. Da es für ihn im „Ernstfall“ viel zu lange dauert, sich seiner spärlichen Bekleidung zu entledigen, ist er nackt und nur mit einer Art Tuch zugedeckt.

Trotz dieses harten Schicksals ist er überaus gut gelaunt, redegewandt und scheinbar sehr fit beim Reparieren alter Radios und jeder anderen Art von Elektronik. Das Werkzeug, das ihm zur Verfügung steht ist alt, abgenutzt, verrostet und einfach nur unbrauchbar.

Wir wollen ihm eine Freude machen und fragen ihn, was sein größter Wunsch wäre.  Er ist etwa 25 Jahre alt und war in diesen 25 Jahren noch nie außerhalb seines Dorfes. Auch das Dorf kennt er eigentlich erst seit 2010, seitdem wir ihm den Rollstuhl mitgebracht haben.

Sein größter Wunsch sei es, wenigstens einmal in seinem Leben in die 20 Km entfernte Stadt Battambang zu gelangen und sich diese einmal ansehen zu dürfen.

Diesen Wunsch wollen wir erfüllen. Natürlich braucht er dafür eine Begleitung und darf seine Schwester und einen Freund mitnehmen. Wir organisieren ein TukTuk, das ihn schon am nächsten Morgen zu Hause abholt und ihm und seinen beiden Begleitern den ganzen Tag zur Verfügung steht. Zusätzlich bekommen die drei $ 30,-, um sich den ganzen Tag lang gut verpflegen zu können. Da sein Werkzeug einfach unbeschreiblich schlecht ist, bekommt er weitere $ 30,- , um sich alle nötigen neuen Werkzeuge zu kaufen, die er für die Reparatur der Radios braucht.

Gregor ist Elektroniker und weiß natürlich, was er benötigt. Daher treffen sich die beiden am nächsten Tag in Battambang und machen zumindest den Einkauf des Werkzeugs zusammen Der Rest des Tages gehört den drei jungen Leuten alleine, natürlich auch das TukTuk samt Fahrer.

Als sie am Nachmittag Battambang verlassen, kommen sie extra noch an der Klinik vorbei, in der wir gerade mehrere Kinder untersuchen lassen. Er möchte sich für den tollen Tag bedanken und liegt abenteuerlich befestigt, aber sichtbar glücklich, auf dem TukTuk. Sein breites Grinsen in seinem, durch die Behinderung verzerrten Gesicht, macht uns alle sehr glücklich – war eine coole Idee und eine gute Aktion, danke an die Spender, die das ermöglicht haben.

Fazit: Sehr stark behindert, durch uns aber mobil und glücklich. Außerdem ist er mit dem neuen Werkzeug in der Lage, weitere Reparatur-Jobs zu erledigen. Er hat eine Aufgabe und kann zur Ernährung der ganzen Familie beisteuern.

Mittelverwendung:

Kostenstelle in $   in €
TukTuk Banan-Battambang-Banan $ 13,33   € 10,26
kleines Werkzeug-Set $ 30,00   € 30,00
Geld für einen schönen Tag in Banan $ 30,00   € 30,00
Summe   € 56,46

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