[:de](Geschrieben von Birgit und Heinz Jestaedt-Sassen)

Hintergrund

Minenopfer in Banan

Mit dem Film “Mein Papa räumt die Mienen weg” hat alles angefangen. In der Reihe „Gott und die Welt“ zeigte der SWR einen Betrag über Herrn Frank Masche und seine Familie. Herr Masche ist Spezialist für die Räumung von Landminen. Daher lebt er mit seiner Familie derzeit in Kambodscha. Hier sollen noch ca. 6 Mio. Landminen vergraben sein und kurz nach seiner Ankunft kamen 12 Menschen durch einen Landminenunfall ums Leben. Dieser Film vom Produzenten Christian Gropper ist für den Grimme-Preis 2011 nominiert.

Frank Masche, Christian Gropper und sein kanadischer Kameramann Keith Lowry standen erschüttert vor den Opfern. Sie hatten damals vor Ort keine Möglichkeit nachhaltig zu helfen. Christian Gropper und Keith Lowry freuen sich sehr, dass ihr Beitrag unsere nachfolgend beschriebene Hilfsaktion ausgelöst hat. Keith kehrt seit damals regelmäßig nach Kambodscha zurück, ihn hat Kambodscha mit seinen besonderen Menschen ganz gefangen genommen.

Wir sahen also diesen Beitrag in dem Herr Masche berichtete, dass in Banan in schweres Minenunglück geschehen war. 13 Menschen fuhren auf dem Weg vom Feld nach Hause mit einem Gefährt auf eine Landmine. 12 Menschen haben dabei ihr Leben verloren. Der Film von Christian Gropper zeigt auch die hinterbliebenen Familien. Wir waren so betroffen vom Schicksal zweier Großmütter mit kleinen Enkelkindern, dass wir David Amery und Kov Bong von Bareebo in Banan um ihre Hilfe baten. Noch am gleichen Tag begannen die beiden mit der Hilfe der Behörden die Suche nach den Großmüttern, denn, so hieß es im Film, die Kinder müssten vielleicht in ein Waisenhaus. David und Kov fanden die beiden nach einiger Zeit. Frau Rih Sah Ly hatte Sohn, Schwiegertochter, Neffen und Bruder bei dem Unglück verloren. Damit hat sie außer ihrer 5jähigen Enkeltochter und ihrem 2jährigen Enkelsohn keine lebenden Verwandten mehr. Frau Ku’m Poe verlor ihre Tochter.

Die Familie von Frau Ku’m Poe

Frau Ku`m Poe (58) ist eine der Großmütter, die Christian Gropper in seinem Film zeigt. Sie verlor ihre Tochter Lo’k T’haet auf dem Unglücksgefährt. Sie lebt mit ihrem Schwiegersohn T’ha Ty und ihren beiden Enkelkindern. Die Familie besitzt kein Land und die jungen Leute haben Tagelöhnerarbeit getan, die richtig Sklavenarbeit heißt, um das nötige Einkommen zu erzielen. 1,50$ pro Tag für schwerste Knochenarbeit. Frau Poe beaufsichtigt die Enkel und führt den Haushalt. Als David und Kov sie kennenlernen, ist sie gramgebeugt und der Härten des Lebens überdrüssig. Sie ist aber auch entschlossen ihre Enkel zu versorgen und für die Kinder da zu sein.

Auch diese Familie wurde von den ebenfalls armen Nachbarn unterstützt, denn das Einkommen der Mutter fehlte der Familie nun.

Ty, der Vater des kleinen Thy Naoy, überlegte sich, ob er als Arbeiter ins Ausland gehen solle, um die Familie ernähren zu können. Khmer die dies tun, werden in aller Regel brutal ausgebeutet. Aber viele haben keine andere Wahl. Er alleine hatte als Taglöhner keine Aussichten seine Familie auf eine gesicherte Basis zu stellen. Aber Ty ist ein freundlicher aufgeschlossener Mann und er gefällt den Herren von Bareebo so gut, dass sie ihm eine Chance bieten: Mitarbeiter bei Bareebo zu werden! Der Weg zu Barrebo ist lang ist, die Arbeit hart und Ty greift mit beiden Händen zu. Er hat nun eine sehr gut bezahlte feste Arbeit- 100$ pro Monat sind für Ty’s Verhältnisse fürstlich! Das ist so viel besser als Sklavenarbeit im Ausland!

T’hon T’hahng ist die 11jährige Enkelin von Frau Poe. Sie geht vormittags in die Schule 3km hin und zurück und hütet am Nachmittag die Kühe des Dorfes auf genau den Reisfeldern, auf denen ihre Mutter ums Leben gekommen ist. Sie ist ein schönes intelligentes Mädchen, aufgeschlossen und mitfühlend und versucht tapfer mit der schrecklichen Situation zu Recht zu kommen. Sie nennt David Emery und Kov Bong schon bald „Onkel“. Wenn sie eine Chance bekommt, wird sie viel aus ihrem Leben machen können. Da ihr Stiefvater nun bei Bareebo arbeitet, wird sie die Schule zukünftig ganztags besuchen können und mit dem gefährlichen Hüten der Kühe ist auch Schluss.

Thy Naoy ist Frau Poes 4jähriger Enkel. Er geht noch nicht in die Schule und verbringt seine Zeit bei der Oma, den Nachbarn und Freunden. Er ist ein hübscher selbstsicherer Junge, der sich noch nicht mal vor hochgewachsenen Fremden mit Cowboyhüten (David) fürchtet. Er hat nur Freunde im Dorf und steht dem Leben sehr aufgeschlossen gegenüber. Sobald die Schwester da ist, sind die beiden Kinder unzertrennlich.

Bareebo hatte auch diese Familie ein Geschenk: T’hahng erhielt ein Fahrrad für den Schulweg und alle Besorgungen. David sagte, das Lächeln auf den Gesichtern von Oma und Enkelin sei mit Geld nicht zu bezahlen gewesen. Beide Kinder erhielten Kleidung und Schuhe und T’hahng was sie für die Schule brauchte.

Diese Geschichte zeigt, welche hervorragende Arbeit Bareebo macht. Wie hoch das Ansehen von KHA und Bareebo bei den Behörden ist. Wir danken David und Bong für ihr großes Engagement, für die langen Wege, die zurückgelegt wurden, für die vielen Stunden, diesie investiert haben. Ohne Bareebo hätten wir nicht helfen können.

 

Kostenübersicht für die Familie POE
AKTION   KOSTEN IN (USD)
1 Fahrrad   $ 50,00
Schuhe, Bekleidung für Schule und Heim   $ 12,88
1 BSF: Training und alles inkl. finanziert durch Bareebo   $ 0,00
Gehalt für Ty finanziert durch Bareebo   $ 0,00
Kosten für ein Jahr $ 62.88

Zur Erklärung: Diesen eingeplanten Betrag $ 62,88 werden wir später überweisen. Daher taucht er auch noch nicht in der Verwendungsliste 2011 auf.

Drei Anliegen haben wir von KHA im Zusammenhang mit dieser Minenkatastrophe:

  1. Wir suchen Paten, die die Kinder in den nächsten Jahren zuverlässig unterstützen. Das Schulgeld bezahlen, bei Bekleidung und Schulbüchern etc. helfen. Wenn ihr dafür pro Jahr 150 $ pro Kind locker macht, dann gebt ihr diesen Kindern eine sichere Zukunft. Wenn ihr die Berichte über die von uns geförderten Kinder lest, seht ihr, dass diese Kinder um die Chance wissen, die ihnen geboten wird und mit großer Freude lernen. Diese Kinder sind nicht satt und faul, sie sind lernwillig und begierig etwas aus sich zu machen.
  2. Die Menschen in Banan haben die Opferfamilien mitgetragen und natürlich waren noch andere Familien betroffen, denen wir keine Hilfe anbieten konnten. Daher möchten wir dem Dorf einen Tiefenbrunnen geben, und damit die Solidarität dieser Leute, die alle arm sind, honorieren. Aus unseren anderen Berichte wisst ihr schon, dass wir dafür ca. 1800 $ brauchen.
  3. Wir möchten eine religiöse Totenfeier finanzieren, die im Glauben der Kambodschaner sehr wichtig für das Karma im nächsten Leben ist. Hierfür haben den Familien bisher einfach die Mittel gefehlt. Es liegt ihnen auf der Seele, ihren Toten etwas schuldig geblieben zu sein. Wir haben hier nur eine grobe Schätzung, denn Herr Bong müsste das mit den Mönchen des Tempels in Banan verhandeln. Wir denken, dass 200$ hier aber die annähernd richtige Hausnummer wäre. Der Mensch lebt nicht nur von Brot allein!

Bitte unterstützt uns hier mit Spenden. Das wäre sehr schön! Bitte bedenkt, dass jede Spende hilft, jeder Betrag ändert etwas für die Menschen in Kambodscha. Ihr könnt es von der Steuer absetzen und nachvollziehen, was wir mit dem Geld machen. Ihr könnt euch mit den Menschen freuen, diese Freude wird euch das Herz wärmen, probiert es aus![:]