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die Hütte ist so niedrig, dass sich sogar Mr. Bong hinsetzen muss, und der ist schon klein 🙂

Unser Team teilt sich nun auf. Wir bilden zusammen mit Bareebo zwei Teams, die weit von einander entfernt operieren. Roy und ich fahren mit Mr. Bong weiter. Als erstes besuchen wir eine alte Oma. Wir nennen sie gleich „90 Grad-Oma“, da sie seit einem Unfall vor 3 Jahren in einer nach vorne gebeugten 90 Grad-Haltung umherschleicht. Die alte Dame heißt Chuoy Toouck, ist 85 Jahre alt, sieht aber älter aus. Auch sie wohnt in O´Pong Moeahn.

Eine nette Familie lässt sie auf ihrem Grundstück „wohnen“. Als wir dort ankommen sitzt sie unter einem sehr niedrigen Dach, dahinter die kleinste Hütte, die wir auf diesem Hilfstrip bisher gesehen haben. Das Ganze steht neben einem Kuhstall und ihre winzige niedrige Hütte ist voller Moskitos. Wir schaffen es gerade mal 2 Minuten dort zu verweilen bevor wir die Flucht antreten.

der Verschlag ist rechts neben einem Kuhstall. Der Kuhstall ist verglichen mit der Hütte der Oma das Hilton-Hotel.

der Verschlag ist rechts neben einem Kuhstall. Der Kuhstall ist verglichen mit der Hütte der Oma das Hilton-Hotel.

Die Alte ist über alle Maßen nett und kriecht für uns aus ihrem Verschlag hervor. Wir wollen sehen wie sie geht und wie weit sie kommt. Nach einigen Metern schieben wir einen Plastikstuhl herbei und sie setzt sich bescheiden hin.

Roy untersucht ihre Augen. Schnell wird klar, sie hat grauen Star und wir bieten ihr eine kostenlose Augen-OP an. Sie lehnt ab. Zu groß der Stress und zu weit entfernt der Weg in die Klinik.

 

 

 

Wir haben noch einen Rollator im Office und sind sicher, dass er ihr noch gute Dienste erweisen wird. Des Weitern wollen wir sie mit einigen grundlegenden Dingen und einem kleinen neuen Haus unterstützen:

 

Maßnahmen
– kleines Haus 300,-
– Rollator 0,-
– Küchen-Set mit Thermoskanne 30,-
– Schlaf-Set 30,-
– 100 Kg Reis 45,-
– Milchpulver, Nudeln 28,50
– traditioneller Saron und einige andere Kleider 15,50


Gesamtaufwand:
€ 449,-

Fazit: In dieser Hütte soll sie nicht ihre letzten Jahre verbringen. Als wir ihr eröffnen, was wir ihr bringen werden, fängt sie an zu weinen und wiederholt immer wieder: „zu viel, zu viel“ – finden wir übrigens nicht, wir waren vor Ort und denken, es ist sogar dringend notwendig.
Wir möchten einfach nicht entscheiden, ob es sich “noch lohnt” einer so alten Dame ihre letzten Jahre zu erleichtern, ob wir die Altersgrenze tiefer ansetzen sollen. Wer weiß schon, wie lange er noch hat.[:]