Name und Geschlecht: Oma Son Chan und ihr stark behinderte Enkelsohn
Alter: 60 bzw 26
Zahl der Personen im Haushalt: 2
Dorf: Tuol Ahndut
Situation
Eigentlich sollte es eine normale Rollstuhlübergabe an einen stark behinderten jungen Mann sein. Er ist aus dem jetzigen Stuhl einfach rausgewachsen.
Die Story: Bei einem Streit zwischen Vater und Mutter nahm sich die Mutter einen Stock und schlug ihren 3-monatigen Sohn zum Krüppel – unfassbar 🙁 . Beide Eltern leben glücklicherweise nicht mehr. Das Kind wuchs bei seiner Großmutter auf, die sich bis heute liebevoll um ihren Enkelsohn kümmert. Sie ist allerdings schon 60 Jahre alt und nur eine zierliche Person. Der Enkelsohn ist ein kräftig gewachsener junger Mann, dessen breites Kreuz nicht mehr in den alten Rollstuhl passt.
Als wir die Behausung der beiden inspizoieren, fällt uns sofort die Liegefläche auf, die aus spitzen und ungleichen Bambusstäben zusammengeflickt ist. Manfred möchte sehen, wie er von dieser „Liegefläche“ in den Rollstuhl kommt. Stolz demonstrieren uns die beiden die Prozedur. Unfassbar und unglaublich, dass sie das jeden Tag überstehen. Bitte schauen Sie sich das Video und die Bilder vor unserer Maßnahme an
Schnell ist klar, hier bedarf es mehr, als „nur“ einen neuen Rollstuhl. Die Maßnahmen im Überblick:
- Ein neuer zu seiner Größe passender Rollstuhl wird sofort übergeben und angepasst
- Die Bambuspritsche wird gegen eine glatte und gehobelte Liegefläche ausgetauscht
- Zwei komplette Schlafpakete mit Matten, Decken, Mosquitonetzen und Kissen
- Ein Küchenset bestehend aus Töpfen, Tellern, Tassen und Besteck
- Essenspaket bestehend aus 100 Kg Reis, Fischsoße, Nudeln, etc.
- Die Großmutter wird von Jahr zu Jahr schwächer und die Spastiken des Jungen nehmen ständig zu. Einer der Fundrider, Stefan, ist Osteopath. Bereits nach etwa 30 Minuten Behandlung kann der Junge seine Spastik besser kontrollieren. Wir beschließen, dass sie professionelle Hilfe bekommen sollen. Schon am nächsten Tag sind wir unterwegs und suchen ein Rehabilitationszentrum auf, dessen Direktor Roland sofort erkennt. Er bietet seine Hilfe an. Wir werden dafür sorgen, dass Großmutter und Enkel kurzfristig dort aufgenommen werden. Szenen, wie die auf dem Video haben uns stark tangiert und die Großmutter soll lernen, wie es besser und einfacher geht.
Ein hartes Projekt für alle Beteiligten. Die Lösungsansätze des Fundriders Manfred Neumann waren realistisch, wichtig und werden sowohl dem Jungen, als auch seiner Großmutter helfen, mit dem schrecklichen Schicksal zu leben.
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