Während der Begutachtung eines Nothilfeprojektes unseres Fundriders Dr. Thomas Kretz fiel uns im Distrikt Kandieng ein kleiner Junge auf, der auffällig wenig seine Hände bewegte. Seine Mutter schob ihn immer wieder in unsere Sichtweite – mit Erfolg. Als wir seine in einem Hautsackgefangenen Hände sehen, befragen wir den Dorfvorsteher. Ljongmakara hat als Zweijähriger mit beiden Händen in kochendes Wasser gefasst. Es gab seinerzeit eine dürftige Notfallversorgung mit einem Verband, weitergehende Behandlung stand jedoch nie zur Verfügung. Man mag sich gar nicht vorstellen, welche Schmerzen der kleine Junge damals gehabt haben muss.

Die Hände blieben unversorgt, die Wunden vernarbten, das Schicksal nahm für Ljongmakara seinen Lauf. Durch die Narbenbildung und Heilung wuchsen vier Finger der rechten Hand in einem Narbenbündel zusammen und die mittleren drei Finger der linken Hand wurden zudem unbrauchbar.

Er wird niemals schreiben lernen, niemals einer geregelten Arbeit nachgehen können, zumal inzwischen durch das Festwachsen auch das Knochenwachstum behindert ist.

Glücklicherweise ist der betroffene Fundrider Mediziner und untersucht den Jungen gleich an Ort und Stelle. Noch kann er die Finger der rechten Hand innerhalb des Hautbeutels etwas bewegen, das Gefühl scheint vollständig erhalten.

Wir besprechen den „Fall“ im Team und beschließen, dass es sich hier um ein Emergency-Projekt handelt, dem sich die Kleine Hilfsaktion natürlich annehmen wird.

Wir werden Ljongmakara kurzfristig zu einem Plastischen Chirurgen nach Phnom Penh bringen und alles daransetzen, dem 5jährigen Jungen ein „normales“ Leben mit brauchbaren Händen zu ermöglichen.

Der Dank geht an das Engagement unseres Fundriders Thomas Kretz und allen Beteiligten.