[:de]Als wir 2014 auch im Februar hier waren, hatten wir ein stark behindertes Mädchen besucht, dass schon seit 11 Jahren in der gleichen Position lag. Leider hat unser damaliges Bemühen keine Früchte getragen, die Mutter hatte alles blockiert.
Der Fall ist so schlimm und die Behinderung so stark, dass wir hier die originale Fallbeschreibung des letzten Jahres erneut wiederholen wollen, denn leider hat sich nichts geändert:
Wir suchen nach einem Weg, wie wir nun endlich erfolgreicher die schreckliche Situation des Mädchens ändern können. Wir suchen und finden einen Phyiotherapeuten und treffen uns mit ihm bei dem Mädchen. Wir wollen ihn 2 x pro Woche anheuern. Er untersucht sie und lehnt unser Jobangebot ab. Es sei zu weit bis raus nach Banan und es läge keinerlei sichtbare Unterstützung der Familie vor. Außerdem hätte er zu viel zu tun, etc ….
Wir suchen nach einem anderen Weg. Mr. Bong hat den besten Einfall. Ihr Vater ist blind und hat wie die Kleine keinen Stellenwert in der Familie. Er stellt aus Stofffetzen 1 Hängematte/Monat her, was ihm satte $ 5,- einbringt. Das ist auch hier so gut wie nichts. Mr. Bong regt an, dass wir ihm einen Job anbieten. Wir heuern ihn an, sich ganztags und intensiv um seine behinderte Tochter zu kümmern. Natürlich sollte man im ersten Gedankengang davon ausgehen, dass es auch ohne Bezahlung selbstverständlich sein sollte. Zu gross ist aber die Frustration innerhalb der Familie, zu gross die Gegenwehr der völlig vergrämten, hoffnungslosen und völlig ungebildeten Mutter. Zu schwach der Vater und gross die Armut und der Überlebensdruck, denn wegen der Tochter hat die Familie bereits alles verkauft und versucht. Sie sind überfordert mit der Situation, ohne ihr Verhalten entschuldigen zu wollen.
Wir denken bei unserer Lösungssuche primär an das behinderte Mädchen. Mit Bongs Ansatz könnten wir folgendes erreichen wie die Kambodschaner sagen : „one stone kills three birds“, heißt: mit einer Maßnahme drei Ziele erreichen.
Wir sprechen lange mit dem blinden Mann und der Familie und legen die Erwartungslatte hoch. Kommen wir auch nur einmal vorbei und die Kleine riecht nach Urin und Schweiß, beklagt sie sich auch nur ein Mal über fehlende Zuneigung oder fehlendes Engagement des Vaters und auch der Mutter und Schwester, verliert der Vater seinen neuen Job und die Familie damit das einzige Einkommen.
Mr. Bong und der blinde Vater machen sich sofort an die Arbeit und Mr. Bong zeigt ihm erste Mobilitätsübungen.
Bereits nach zwei Tagen stehen wir unangemeldet wieder bei der Kleinen. Sie lacht erstmals und der üble Geruch ist verschwunden. Sie scheint gewaschen und sie bestätigt, dass der Vater ständig Bewegungsübungen mit ihr macht. Lediglich die Fingernägel sehen immer noch schrecklich aus. Wir ziehen die rote Karte. Der Vater entschuldigt sich, er ist blind. Mr. Bong wird sehr böse und spricht mit lauten und ernsten Tönen mit Schwester und Mutter und droht, dass es nur eine rote Karte gäbe und die wäre jetzt verbraucht.
Alle geloben Besserung und wir bzw. Bareebo wird nun ständige Präsens zeigen, denn glücklicherweise ist das Ganze nur 5 Km von Bareebo entfernt und David Emery, einer der Chefs von Bareebo, fährt täglich auf seinem Heimweg an der Hütte vorbei. Wir bleiben dran und lassen unser Ziel nicht aus dem Auge: dem Mädchen und dem blinden Vater soll es besser gehen.
Maßnahmen | € |
– Jahresgehalt für den blinden Vater/Jahr ($ 150,-/Monat) | 1.800,- |
Fazit: Wir suchen einen Sponsor oder auch mehrere Menschen, die sich den Aufwand teilen. Wenn bspw. drei Sponsoren jeweils € 50,-/Monat übernehmen, dann ist dem Mädchen geholfen, der blinde Vater hat einen Job und einen Stellenwert und die bitterarme Familie endlich ein kleines Einkommen.
Wie Mr. Bong sagt: „one stone kills three birds“[:]
Kommentieren
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar schreiben zu können.