[:de]IMG_5116Erst gestern sind wir angekommen und schon geht es los. Wir werden beginnen mit der Untersuchung von 20 Patienten in unserem Office in Banan. Schon vor Wochen haben wir etwa 2.000 Brillenfassungen, 500 Brillenetuis und einiges Material per DHL nach Kambodscha vorgeschickt.

Als wir in unserem Office ankommen, sitzen schon etwa 20 Patienten in dem zum Wartezimmer umfunktionierten Parkplatz unseres Office. 20 rote Plastikstühle, ein Tisch zur Anmeldung und los geht´s. Geduldig warten die teilweise weit angereisten Menschen darauf, von Michael Jäger (Optiker) und Pascal Pepels (Osteopath) untersucht zu werden. Hilfe bekommen wir von einem Field-Worker, den uns die kooperierende Organisation „Seva“ aus Battambang zur Verfügung gestellt hat. Diese Kooperation, der Ablauf der Augenglasbestimmung durch Michael und die medizinische Untersuchung durch Pascal stellt sich wie folgt dar:

Wir untersuchen die Sehkraft jedes Patienten. Sollte dabei festgestellt werden, dass er/sie eine Brille braucht, so darf er/sie sich ein Brillengestell aussuchen. Abends bringen wir alle so gesammelten Augenglasbestimmungen mit den ausgesuchten Fassungen zu einem Optiker in der Provinzstadt Battambang, etwa 17 Km entfernt von Banan. Normalerweise sind die Brillen am nächsten Morgen fertig und wir können sie den Patienten aushändigen und dabei den korrekten Sitz kontrollieren.

Falls bei der Augenglasbestimmung festgestellt wird, dass der Patient unter Cataract (grauer Star) oder einer anderen Augenkrankheit leidet, so sorgen wir dafür, dass er in der staatlichen Klinik operiert wird. Wir finanzieren nicht die OP an sich, das macht die Organisation Seva. Wir finanzieren und organisieren das Aufspüren der Patienten in den abgelegenen Dörfern, den Transport zur Klinik und zurück, die Verpflegung für den Patienten und dessen Begleitperson, die Übernachtung der Begleitperson, und die Nachsorge. Viele operierte Patienten brauchen nach der OP zusätzlich noch eine Brille und natürlich eine Sonnenbrille. Auch dafür sorgen wir.

Da wir, wie beim letzten Mal, auch dieses Jahr einen Mediziner in unserer Mitte haben, wird jeder Patient nach der Augenglasbestimmung noch unserem Osteopathen Pascal Pepels vorgeführt. Er befragt die Patienten nach körperlichen Gebrechen und entscheidet, ob sie zum Zahnarzt müssen/dürfen, eine Blutuntersuchung gemacht werden soll oder auch eine OP ratsam wäre.

Nachdem wir am Vormittag 20 Patienten in unserem Office untersucht haben, packen wir unsere mobile Praxis, bestehend aus 20 Plastikstühlen, einer alten Plane zur Abgrenzung eines „Untersuchungsraumes“, 2 Tischen als Behandlungsbank für Pascal, 2 Tischen, um die Brillen zu präsentieren und einer Sehtafel zur Augenglasbestimmung, die an einem Baum oder ähnlichem aufgehangen wird. Hinzu kommen noch 5 Mitarbeiter von Bareebo, zum Übersetzen, Helfen, etc. und natürlich unser Angestellter Visnae, der Mann, der das ganze Jahr für uns in Kambodscha arbeitet. … los geht es nach Chy Hong II, unserem eigenen Dorf. Hier angekommen warten schon etwa 50 Patienten, von denen noch nie jemand bei einem Arzt war …..

Ergebnis des langen und anstrengenden ersten Tag:

  • Ca. 70 Patienten untersucht, die schon vorher ermittelt wurden. Dabei handelt es sich nur um Patienten, die sich eine Untersuchung unter keinen Umständen leisten könnten
  • 26 nötige Brillen ermittelt und Abends schon in Auftrag gegeben
  • 19 Patienten mit Cataract und 1 Patient mit einer Hornhautverwachsung ermittelt. Sie werden schon am nächsten Tag operiert
  • alle 70 untersuchte Patienten haben eine Sonnenbrille bekommen
  • etwa 35 kleine Kinder haben eine Sonnenbrille bekommen, damit sie nicht auch ab etwa Alter 50 am Cataract erkranken
  • 5 Patienten werden von Pascal für den Zahnarzt ermittelt, 3 müssen in die Klinik zur näheren Untersuchung. Wir kümmern uns natürlich um den Transport und die Begleitung.

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