[:de]MIC_6781 - KopieDank „Kinderhilfe-in-Kambodscha e.V.“ aus Jüchen und Dank der Entscheidung von Jennifer Glindemann konnten wir in unserem Dorf Chy Hong II für die Kinder der 58 vorher obdachlosen Familien einen neuen Kindergarten errichten. Dieser wurde zum Ende des Jahres 2014 fertig.

Wir hatten uns vorgenommen, den Kindergarten in Chy Hong II und den bereits vor 2 Jahren eröffneten Kindergarten in Chy Hong I mit möglichst viel sinnvollem und pädagogisch wertvollem Equipment auszustatten. Da Milda (unsere 5 jährige Tochter)erstmals mit nach Kambodscha kommen konnte, lag es nahe, dass Milda und Kerstin ein eigenes, auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmtes Projekt vorbereiten. Zu diesem Zweck schrieben wir alle 70 Kinder (bzw. deren Eltern) in Mildas Kindergarten (St. Hubertus Kindergarten in Neuss) an und baten sie, nachzuschauen, ob sie vielleicht auf das ein oder andere im Kinderzimmer verzichten könnten. Besonderen Wert haben wir dabei auf Kuscheltiere, Lego Duplo, Buntstifte, Malbücher, Puzzle und kleine leichte Plastikautos und –figuren gelegt. Da der Versand sehr teuer ist, haben wir an der Sammelkiste auch eine Portobox befestigt, in die die Eltern ein paar Euro Portogeld werfen konnten.

Bereits nach einer Woche schickten wir zwei Pakete mit insgesamt 51,5 Kg Spielzeug los.

Als Kerstin und Milda in Kambodscha ankamen, wurden die Sachen erst mal auf die zwei Kindergärten verteilt und mit den Kindergärtnerinnen die Nutzung und der pädagogische Hintergrund der verschiedenen Spiele besprochen. Dann kam der große Augenblick für Milda und für die Kinder. Da Milda sehr hellhäutig ist, blaue Augen und keine schwarzen Haare hat, war sie der absolut exotische Mittelpunkt, und das nicht nur bei den Kindern. Als sie zusammen mit Kerstin dann auch noch die Box mit den Spielsachen öffnete, war die Begeisterung bei den Kindern nicht mehr zu stoppen. Jedes Kind in Mildas Kindergarten hatte ein Bild für die „armen Kinder“ in Kambodscha gemalt. Wir forderten die Kinder hier auf, im Gegenzug je ein Bild für die Kinder in Deutschland zu malen. Für beide Seiten halten wir es für pädagogisch überaus sinnvoll, sich mit der anderen Situation zu beschäftigen, besonders für die Kinder in Deutschland. Sofort machten sich die Kinder mit ihren neuen Malstiften an die Arbeit.

Dieses Projekt hat auf beiden Seiten so viele positive Aspekte aufgezeigt, dass wir uns entschieden haben, es entsprechend auszuweiten. Leider gibt es in Kambodscha noch zu wenig Kindergärten, als dass es ein entsprechendes Verhältnis gäbe. Bei einem Altersdurchschnitt von 21 Jahren (im vergreisten Deutschland ist es … Jahre) gibt es aber in jedem Dorf entsprechenden Bedarf. Wir wollen das Programm aber auch auf Grundschulen ausweiten. Davon haben wir gerade hier in Kambodscha die achte Schule mit Toiletten, Handwaschstationen, Bio-Sand-Filtern und einer 40.000 Liter-Regenwasserauffanganlage ausgestattet, dass Hygiene und Trinkwasser für rund 1.350 Kinder garantiert. Eine schöne Zielgruppe für altersgerechtes und sinnlos doppeltes Equipment in unseren Kinderzimmern. Ein großer Vorteil des Projektes liegt auf der Seite der deutschen Kinder. Sie befassen sich meist erstmals mit der Tatsache, dass es dem weit überwiegenden Teil der Kinder auf dieser Welt deutlich schlechter geht als ihnen. In unserer Überflussgesellschaft ist dieser pädagogische Ansatz extremst notwendig und ansonsten in den Lehrplänen eher selten Berücksichtigung findet.

Fazit: Hier in der 3.Welt helfen die Sachen unzähligen Kindern und den Lehrkräften um die Kinder aus dem Teufelskreis der (Bildungs-)Armut zu führen. Bei uns hilft das Projekt den Kindern, die Welt und ihre eigene gute Position zu verstehen und ein soziales Engagement zu entwickeln.[:]